Ich weiß, dass uns die aktuelle Situation vieles abverlangt. Und Angst macht. Und Angst ist ein ganz, ganz schlechter Berater, wenn es darum geht, gute Entscheidungen zu treffen. Ich habe da so meine Gedanken dazu, die mir helfen, Gelassenheit zu verfolgen. Und die habe ich hier mal zusammengestellt, vielleicht helfen sie anderen auch.
Krisenmanagement und Krisenkommunikation
Das Managen von besonderen Ereignissen ist eine dynamische Sache. Und genauso sollten wir auch das Krisenmanagement unserer Bundesregierung betrachten. Für meinen Geschmack war die Kommunikation zu Beginn – vor den ersten Verdachtsfällen in Österreich – zu zurückhaltend, kurz danach zu aufgeregt. Aber jetzt zeigt die Bundesregierung gemeinsam mit ihrem Krisenstab und den beratenden Experten, dass sie sich in ihrer Rolle gefunden haben und es, wie ich meine, sehr gut verstehen, Sicherheit durch ein sehr strukturiertes Vorgehen zu vermitteln, und uns zugleich recht eindringlich klar zu machen, dass die Situation ernst ist. Das ist ein verdammt schwieriges Unterfangen, und ich finde, sie machen das sehr gut. Bitte versucht, diesem Krisenstab zu vertrauen, nicht jede Maßnahme und Kommunikation in Frage zu stellen, sondern als gut überlegte Handlung zu sehen. Und ich wünsche mir, dass wir uns darauf konzentrieren, die offiziellen Informationen direkt durch die Kanäle der Bundesregierung bzw. durch alle Kanäle des ORF als unsere ausschließlichen Informationsquellen zu nützen.
Ich weiß, es fühlt sich gut an, wenn man selbst etwas seinem Umfeld weitergeben kann, was dieses vielleicht noch nicht weiß. Aber hört bitte auf damit – außer es sind offizielle Informationen der oben genannten Kanäle. Was ich sehe, ist ein Befeuern der ohnehin vorhandenen Angst. Durch Informationen, die man von jemanden hat, der sie von jemandem hat, der wo arbeitet, wo sie das wissen müssen. Stop it! Diejenigen, die mich kennen, wissen, wie allergisch ich auf Gerüchte reagiere. Auch Personen, denen ich im Alltag vertraue, sind in außergewöhnlichen Situationen kraft ihrer persönlichen Beziehung oder ihres Jobs nicht zwingend valide Fakten-Überbringer.
Die Kränkung der Einschränkung
Ich hab mich auf auf zwei Schiwochenenden gefreut. Aufs Attwenger-Konzert nächste Woche. Und auf die re:publica. So what. Circa 10 Sekunden habe ich getrauert. Und war ein bissl beleidigt, dass man mir etwas wegnimmt. Aber das wars dann auch. All diese Absagen waren zu erwarten und machen so viel Sinn. Und – das tröstliche daran – wir sind alle gleich betroffen, niemand muss sich benachteiligt fühlen.
Nachbarschaftshilfe
Alternativ zum Ärgern und dem Aufstellen von persönlichen Theorien können wir die viele freiwerdende Energie und Zeit nützen, zu helfen. Wir haben im Haus Zettel aufgehängt, wo alle jene, die sich dazu im Stande sehen, Hilfe anbieten. Für all jene, die gerade eher weniger hinaus sollen. Oder dürfen. Macht das auch – da werden ungeahnte Emotionen frei, sag ich euch. <3
Und Hilfe darüber hinaus, auch Solidarität genannt
Viele Unternehmen und ihre Mitarbeiter – in allen Größenordnungen – haben Angst. Vor dem, was die nächsten Wochen mit ihnen machen. Und viele Kulturschaffende, Dienstleister und viele mehr. Ich möchte dazu eine Anregung von Nina Mohimi drüben auf Instagram teilen: Soweit es euch möglich ist, kauft Gutscheine für Lokalbesuche, für Bäckereien, für Konzerte später, für Kinos, für kleine Läden, etc….Das ist zumindest ein kleiner Beitrag, um das Überleben irgendwie zumindest greifbarer zu machen. Niemand hat ein Allheilmittel – das ist das Bittere an Situationen, die man nicht schon mehrfach trainieren konnte -, aber mit ein bisschen Vertrauen, Gelassenheit und der Konzentration auf das Miteinander bekommen wir das hin. #bleibtgesund